Die Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz
Die Nierenfunktion ist selten auf einmal völlig weg.
Sobald bekannt ist, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten, kann man
mit verschiedenen Maßnahmen den Zeitpunkt der Dialyse
bzw. Nierentransplantation weiter hinausschieben.
Welche Behandlung für
ein chronisch krankes Kind in Frage kommt entscheidet der Arzt zusammen mit
dem kompletten Behandlungsteam und der betroffenen Familie.
Ernährung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Eine ganz besonders wichtige Rolle dabei spielt die
Ernährung.
Die richtige Diät hilft dir, auch mit eingeschränkter Nierenfunktion
optimal versorgt zu sein. Dabei ist die Diät nicht immer gleich. Das
Alter, die Körpergröße, die Nierenfunktion und die Art der
Nierenerkrankung spielen eine Rolle. Deine Diätassistentin
hilft dir dabei, deinen persönlichen
Speiseplan zu finden.
Terminale Niereninsuffizienz
Wenn die Nieren ihre Aufgabe gar nicht mehr erfüllen
können, spricht der Arzt von der "terminalen
Niereninsuffizienz" , das bedeutet, dass die Nierenfunktion ersetzt
werden muss. Dies ist meistens der Fall, wenn die Nierenfunktion weniger als
10 % beträgt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die für die Reinigung des Blutes
geeignet sind.
Welche für das einzelne Kind in Frage kommt, hängt von den Umständen
ab.
Die Dialyse
Es gibt zwei verschiedene Arten der Dialyse.
Die Dialyse mit Hilfe der "künstlichen Niere" wird Hämodialyse genannt. Dabei wird das Blut außerhalb des Körpers gereinigt.
Bei der zweiten Methode wird das Blut mit Hilfe des
Bauchfells von Schadstoffen befreit. Das heißt Bauchfelldialyse oder Peritonealdialyse.
Peritonealdialyse
Für die Bauchfelldialyse braucht man einen dauerhaften Katheter in der Bauchhöhle. In einer kurzen Operation wird er eingelegt. Darüber wird dann eine Dialyseflüssigkeit in die Bauchhöhle geleitet. Diese Flüssigkeit hängt in einem Beutel an einem Ständer und wird mehrmals am Tag ausgewechselt. Die Stoffe, die normalerweise über den Urin den Körper verlassen, gehen jetzt in die Dialyseflüssigkeit über. 
Die Bauchfelldialyse kann auch nachts durchgeführt werden, wenn man einen Cycler benutzt, der die Dialyseflüssigkeit automatisch wechselt.
Die Bauchfelldialyse wird meistens bei kleineren Kindern angewendet oder wenn
die Kinder sehr weit weg von einem Dialysezentrum wohnen. Sie kann zuhause
durchgeführt
werden.
Hämodialyse
Die Hämodialyse wird mit Hilfe einer Maschine
durchgeführt.
Damit das Blut in der Maschine gereinigt werden kann, braucht
das Kind eine Verbindung in den Blutgefäßen, durch die das Blut
fließt und wieder zurück transportiert wird. Diese Verbindung ist
meistens im Unterarm und heißt Fistel oder Shunt.
Diese Art der Blutreinigung dauert vier bis fünf Stunden und muß dreimal
wöchentlich durchgeführt werden.
Die Hämodialyse ist besonders für ältere Schulkinder geeignet.

Bei der Hämodialyse wird das Blut statt 168 Stunden pro Woche von der eigenen
Niere etwa 12 Stunden pro Woche von der Maschine gereinigt, deshalb ist die
Wirkung geringer. Eine tägliche Blutwäsche wäre aber zu aufwändig.
Nierentransplantation
Die Nierentransplantation ist die beste Methode
zur Behandlung der chronischen Niereninsuffizienz. Deshalb gilt die Dialyse
nur noch als Übergang bis eine passende Spenderniere gefunden worden ist.
Auch kleine Kinder können schon operiert werden.
Wenn ein Kind eine Niere
braucht kommt es zusammen mit allen anderen Patienten auf eine Warteliste.
Wenn die Blutgruppe und das Gewebe einer Spenderniere möglichst genau übereinstimmen,
wird die Niere zugeteilt.
Es spielt aber auch eine Rolle, wie lange man schon
Dialyse bekommt. Auch die eigenen Eltern können dem Kind eine Niere spenden,
wenn sie passt.
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