Es gibt viele allgemeine Krankheitszeichen, die auch bei Leukämie und anderen Krebserkrankungen vorkommen können. Wenn man diese Symptome wie z. B. Blässe, Müdigkeit oder Kopfschmerzen hat, muss dies nicht gleich bedeuten, dass man an Krebs erkrankt ist!
Alle diese Krankheitszeichen können auch eine harmlose Ursache haben. Deshalb ist es wichtig, weitere Untersuchungen durchzuführen.
Wenn die Diagnose feststeht, müssen die Ärzte die Ausbreitung der Erkrankung im Körper feststellen. Dazu sind verschiedene Untersuchungen notwendig.
Blutuntersuchung
Zuerst wird ein Blutbild gemacht, bei welchem die verschiedenen Blutzellen ausgezählt werden. An der Anzahl und dem Aussehen der verschiedenen Blutzellen, z. B. dem Vorkommen von Blasten, kann eine Krebserkrankung festgestellt werden. Bei der Leukämie stellt man durch die Untersuchung der Blutzellen fest, welche Art der weißen Blutkörperchen befallen ist.
Biopsie
Bei einer Biopsie wird ein Stück Tumorgewebe entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Dabei kann man feststellen, ob ein Tumor gutartig oder bösartig ist, also Gewebe verdrängt (gutartig) oder in Gewebe hineinwächst (bösartig).
Die Biopsie kommt nur bei soliden Tumoren in Frage, also bei Gewebsneubildungen.
Knochenmarkpunktion Wenn aus dem Knochenmark eine Probe entnommen wird, heißt das Knochenmarkpunktion. Meistens wird das Knochenmark aus dem Beckenkamm geholt, das ist der obere Teil des Beckenknochens. Unter örtlicher Betäubung wird mit einer Nadel etwas Knochenmark angesaugt. Diese Probe wird dann im Labor unter dem Mikroskop untersucht.
Lumbalpunktion Mit einer Lumbalpunktion kann der Arzt/die Ärztin feststellen, ob auch das Nervensystem bereits von Krebszellen befallen ist.
Bei der Lumbalpunktion wird ein winziger Tropfen Rückenmarksflüssigkeit entnommen und untersucht.
Der Arzt sucht am unteren Rücken die richtige Stelle und reinigt sie mit einem Desinfektionsmittel. Zuerst wird die Einstichstelle betäubt. Jetzt holt der Arzt mit einer Spritze ein wenig Rückenmarksflüssigkeit (Liquor) heraus. Das fühlt sich an, als ob jemand stark am Rücken zieht.
Rückenmarksflüssigkeit wird entnommen (Lumbalpunktion)
Röntgenuntersuchung In der Krebsdiagnostik wird die Röntgenuntersuchung meistens für Übersichtsaufnahmen von Lunge, Skelett oder Baumraum benutzt. Z.B. Knochentumoren können damit abgelichtet werden. Bei anderen Tumorerkrankungen sieht man im Röntgenbild, ob auch die Knochen mitbefallen sind und ob es Metastasen gibt.
Ultraschalluntersuchung Das Tumorgewebe erzeugt ein anderes Echo der Schallwellen als gesundes Gewebe, deshalb können Tumoren auf diese Weise sichtbar gemacht werden.
Mit der Ultraschalluntersuchung werden vor allem die 'weichen' Teile des Körpers abgebildet wie Herz, Nieren, Leber...
Computertomografie Bei der Computertomografie werden viele einzelne Röntgenaufnahmen von den betroffenen Körperteilen gemacht.Knochen sind im CT weiß, Organe grau und Gewebe, in das keine Luft kann, schwarz dargestellt.. Die Computertomografie kann zusätzlich oder statt dem MRT durchgeführt werden. Bei krebskranken Kindern wird sie am Anfang der Erkrankung eingesetzt und später im Verlauf, um die Veränderungen durch die Behandlung beurteilen zu können.
Kernspintomografie/MRT Bei der Kernspintomografie (auch: „Magnetresonanz-Tomografie“, „MRT“) werden ähnlich Bilder erzeugt wie bei der Computertomografie. Der Vorteil ist, dass keine Strahlen sondern Magnetwellen benutzt werden. Allerdings dauert die Untersuchung länger. Diese Methode wird sehr häufig bei Untersuchungen des Kopfes eingesetzt.
Szintigrafie Mit einem Szintigrafiegerät kann man in die Organe wie z. B. das Gehirn und Knochen hineinschauen und dort Veränderungen entdecken. Man kann auch überprüfen, ob deine Organe richtig funktionieren.
Szintigramm eines menschlichen Skeletts
Zu diesem Zweck bekommst du eine kleine Menge radioaktives Mittel gespritzt. So kann man besser erkennen, ob Veränderungen vorliegen. Wenn sich das Kontrastmittel in bestimmten Organen angesammelt hat, sind z. B. Tumoren auf dem Bild sichtbar. Während und nach der Untersuchung bist du nicht radioaktiv!
PET Die PET (Positronen-Emissions-Tomografie) ist ein modernes bildgebendes Verfahren zur Darstellung von verschiedenen Stoffwechselvorgängen des Körpers.
Dabei wird dem Patienten eine Zuckerlösung ins Blut gespritzt, die mit einer schwach radioaktiven Substanz verbunden ist. Diese Lösung verteilt sich über das Blut im Körper und wird besonders gut von den Krebszellen aufgenommen. Der Arzt sieht das Tumorgewebe als farbige Flecken auf dem Untersuchungsbild. Die Bildinformation kommt bei der PET direkt aus den Zellen.
Da Tumoren viel Energie und deshalb viel Zucker verbrauchen, können sie über den Zuckerstoffwechsel dargestellt werden.
Mit dem PET/CT-Scanner kann man die Vorteile der beiden obigen Untersuchungsmethoden kombinieren: Es werden sowohl PET- als auch CT-Bilder angefertigt und im Computer zusammengesetzt. Das PET wird eingesetzt, um bei Chemotherapie das Anschlagen der Therapie möglichst frühzeitig beurteilen zu können.
Pet-Film von Dr. Mirko Fröhlich
Weitere, seltene Untersuchungsmethoden Es gibt noch einige weitere Untersuchungen, die manchmal bei krebskranken Kindern durchgeführt werden. Bei der Angiografie z. B. werden die Blutgefäße dargestellt.
Dazu bekommt man ein Kontrastmittel meistens über einen Katheter zugeführt und der Arzt/die Ärztin beobachtet dann, wo und wie das Kontrastmittel durchfließt.
LINK: Wer genau wissen will, was Positronen sind, besucht die Quantenwelt
PET/CT-Scanner: Scannen bedeutet soviel wie auslesen oder abtasten. Ein Scanner ist ein Gerät, das mit einem „elektronischen Auge“ Infos einliest. Diese können dann z. B. als Bild am Bildschirm ausgegeben werden. Stell dir den PET-Scanner vor wie eine Art Fotoapparat, der Strahlung auffängt und einliest.
Angiologie Gebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der Blutgefäße beschäftigt.